Hallo Leute,
wir wohnen seit über 10 Jahren in Mittelschweden.
Unsere "Eloquenz" ist aber dank unterentwickeltem Sprachtalent irgendwo in A1 stecken geblieben.
Nun suchen wir eine Lösung für folgendes Problem:
Dank EU-Richtlinien wird unsere alte Sickergrube in 3 Monaten verboten.
Eine neue 3-Kammeranlage kostet leicht so 110000-140000kr.
Dummerweise schlagen wir uns normalerweise schon schwierig durch und haben überhaupt kein Geld dafür.
Könnt ihr uns Erfahrungen mitteilen ?
Wie ist wohl die Wahrscheinlichkeit einen Bankkredit dafür zu bekommen, wenn man kaum Einkommen hat und 65/69 Jahre alt ist ?
Mit Haus als Sicherheit ?
Darf man überhaubt in dem Haus wohnen bleiben, wenn man kein Wasser und eventuell nur eine Verbrennungstoalette oder Ähnliches hat ?
Gibt es in Schweden eine Möglichkeit des Aufschubs wegen einer Art Härtefall ?
Das Ganze ist ja auch besonders sinnvoll, da hier ca. 4 Häuser pro qkm stehen und die Bauern ein paar hundert Meter weiter jede Menge Gülle auf die Felder kippen.
Wir sind für jeden Rat sehr, sehr dankbar.
Hälsningar
/Günter

Hej Günter,
die so wie wir auf dem Lande wohnen haben sicher alle ein ähnliches Problem,
wir haben einen Dreikammerbrunnen (Sickergrube mit angeschlossenem Markbett ( Verrieselung) das habe ic auf Anfrage an die Kommune übermittelt vor ca 4 Jahren ,letztes Jahr hat man uns dann mitgeteilt es wäre nich sogut aber nich perfekt und auch nicht sofort zu schließen ,man würde das noch einmal vor Ort prüfen wollen.
Auf Nachfrage hat man mir gesagt man würde alle in der Kommune persönlich überprüfen und wenn es nicht in Ordnung wäre hätte ich noch 3 Jahre Zeit bis zur Erneuerung.
Zwei Nachbarn von mir haben schon eine Aufforderung zur Renovierung ,Einkammerbrunnen mit direktem Überlauf,bin gespannt wann bei mir einer vorbeikommt.
bei den Nachbarn ist bisher noch nichts passiert und wohnen auch permanent dort.
Notfalls ein Utedas anlegen.
Mvh Werner

Hej Günter.
wenn du das Geld für die Kläranlage brauchst ,sprich mal mit deiner Bank ,es gibt hier die Möglichkeit des Pfandbriefes .
Mvh Werner

Hej Werner,
danke für deine schnelle Antwort.
Es scheint bei der Sache auch einige Willkür zu herrschen. Ein Dreikammerbrunnen wurde hier als beste Lösung erwähnt.
Drücke dir erst mal die Daumen, daß du noch länger verschont bleibst!

Unser alter 2-Kammer geht gar nicht, wie soll dann wohl ein Einkammerbrunnen genügen ?
Wir kommen möglicherweise um die Bank nicht herum, leider muß man das Geld aber auch zurückzahlen.
Bleibt wohl sonst nur Lotto spielen.
Für andere Alternativen bleibt die Frage:
Kann man in einem Haus ohne Wasser/ Abwasser mit Trockentoilette ganzjährig wohnen ?
/Günter

Hej Günter,
habe dir eine PN gesendet
Mvh Werner

Habe das Thema auch grad am Wickel, muß wohl auch komplett erneuern und rechne mit 150 tsd aufwärts.

Die Gespräche und Verhandlungen mit der Kommune laufen grad und als erstes haben wir eine Zeitschiene von 2 Jahren ausgemacht.

Das es in Schweden Zeit und Geld braucht wissen die im Amt auch.

Die zugelassenen Betriebe sind teilweise bis zu einem Jahr ausgebucht, habe ich zumindest gesagt.

Eine Lösung für dich wäre ja vielleicht eine Verbrennungstoilette und ein Tank fürs Abwasser.
Vielleicht reicht ja auch schon die Verbrennungstoilette und ihr könnt den alten Brunnen für Brauchwasser weiter nutzen.
Sie wollen aber meist auch keine Waschmaschine ohne aktuellen Brunnen oder Tank.

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Nordic by Nature

Hej Scotty,
danke für die Tipps.
Eine "normale" Anlage scheidet bei uns hier aus. Nicht nur wegen den Kosten, sondern auch wegen total ungünstiger Bodenbeschaffenheit und Topographie.
Ob und wie man dann eine Trockentoilette und das "Grauwasser" trennen kann, muß ich kommende Woche bei der Gemeinde erfragen.
Hoffnung bleibt bisher.
So long
/Günter

Hallo Günter,

dein Problem haben auch viele Schweden.
Wer kann mit geringem Verdienst oder kleiner Rente mal so einfach diese Summen aus dem Ärmel schütteln.
Hier bei uns gibt es Leute, die haben kein fliessend Wasser und keine Abwasserbehandlung, nicht einmal einen Elektroanschluss und leben permanent in ihrem Haus.
Ich würde, wie bereits aufgeführt, ein utedass bauen. Dieses kann man auch beheizen. Der bereits vorgeschlagene Tank ist eine gute Lösung. Mit etwas Kreativität reicht das Volumen lange.
Google mal aktuellhallbarhet.se, hier wird sich intensiv mit dieser Rechtsverdrehung durch die kommunen befasst. Auch im riksdag befasst man sich seit längerem mit dem Thema, ich habe nur noch keine klare Aussage gefunden.
Versuche das Ganze auszusitzen, es ist der blanke Irsinn.
Die Bauern güllen und fahren Klärschlamm mit unabbaubaren Resten(z.b. Medikamente) auf Lebensmittelanbauflächen und wir dazwischen sollen sinnlose Anlagen bauen. Deutschland lässt grüssen, da wurde eine Frau eingesperrt, weil sie sich nicht zwangsanschliessen lassen wollte.

Gruss Andreas

Hej Andreas,
tack så mycket für den Link und deinen Rat.
Werde dem Link morgen mal folgen.
Da gibt es wohl viele Leidensgenossen, habe irgendwo die offizielle Zahl von 147.000 gelesen.
Über die Sinnfreiheit und den "Impact" sind wir uns wohl einig.

Utedass kommt für uns leider auch nicht in Frage. Es ist hier öfter unter -20° und es besteht gesundheitliche Unverträglichkeit von kalter und zu warmer Luft (fast Dauer-Stubenarrest).
Hoffe auf einen Kredit für eine Trockentoilette, muß geklärt werden.

Was da in DE los ist grenzt wohl öfters an einen Horrorroman.
Also, lebend gehen wir nicht zurück (Punkt).
Hälsningar
Günter